19.09.2020

Angel-Camp mit Knossi und Sido – „Twitch ist die Zukunft“

twitch.tvFoto: twitch.tv

Als ich vor einigen Wochen einen Blogbeitrag mit dem Titel „Die Neuen zeigen, wo es lang geht – Telegram, Twitch und TikTok“ postete, erhielt ich viele Nachrichten und Kommentare, die an meinen Thesen zweifelten.

Nun sind es nicht mal drei Monate her, da überschlagen sich auch die Einschätzungen der Fachpresse und Medienmacher aus der analogen Welt. Durch das Verbot von US-Präsident Donald Trump hat das Kurzvideoportal TikTok die öffentliche Aufmerksamkeit auch in den Kreisen erlangt, wo die App bislang völlig unbekannt war. Weltweit wird bei TikTok nun vom neuen Instagram gesprochen. Wohl gemerkt knabbert TikTok seit einigen Monaten gewaltig am Werbekuchen von Zuckerbergs Imperium. Und für diese stellt Werbung die einzige Einnahmequelle dar. Trump führt zwar an, es ginge ihm um die persönlichen Daten der amerikanischen Bürger, die vom chinesischen Unternehmens Bytedance eben dort (in China) gehostet würden. Doch außer ohnehin schon öffentlicher Videos ist da überhaupt nichts persönliches. … Nachtigall, ick hör dir trapsen.

Auch Twitch gelangt zusehends in den Fokus deutscher Medien: Denn seit dem der Deutschrapper Sido und der Twitch-Moderator Knossi Mitte Juli einen dreitägigen privaten Angelcamp live im Internetstreamingdienst Twitch übertragen und einen Zuschauerrekord errungen haben, sind Branchenkenner außer sich: „Historisch!“ titelt das ingame-Magazin. Der Marktbegleiter mein-MMO.de konstatiert: „Sogar die Amis staunen“. Und als die Zahl von 200.000 Zuschauern erreicht wird, sieht sich Sido bestätigt, dass man Fernsehen heute anders macht und kommentiert diesen historischen Augenblick live mit dem Satz, dass „Twitch die Zukunft [der Unterhaltung] ist“. Die beiden haben weitere Formate angekündigt. Ende Oktober läuft drei Tage lang das Horrorcamp, bei dem weitere Prominente teilnehmen.

Einen hörenswerten Podcast ist jüngst Philipp Westermeyer gelungen und wirft einen eindrucksvollen Blick hinter die Kulisse des Twitchers Knossi. Seine Haupteinnahmequelle seien die Abonnenten seines Kanals, mit denen er einen sechsstellige Summe monatlich verdiene. Für Knossi ist der Erfolg allerdings nicht von heute auf morgen gekommen, sondern in den letzten 12 Jahren hart erarbeitet worden. Twitch hätte ihm erst die Möglichkeit eröffnet, seine Moderatorenkünste in einer eigenen Show unter Beweis zu stellen. Detailliert nachzulesen in der Zusammenfassung des Podcasts auf omr.com.

Auch bei Telegram gehts weiter bergauf: Die Zahl von 400.000 Nutzer wurde geknackt. Bislang kommen 1,5 Millionen täglich dazu. Es sind vor allem die Features, die Whats App fehlen und die Telegram-Community explodieren lässt. Dazu zählt vor allem eine stärkere Ausrichtung auf Funktionen sozialer Netzwerke. Die Gruppenchat-Funktion ist deutlich ausgereifter.

Exakt drei Monate nach meinem Blogartikel bleibt es bei meiner fachlichen Einschätzung: „Die Neuen zeigen, wo es lang geht: Telegram, Twitch und TikTok.“

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