Der Chief Digital Officer (CDO) ist ein neues Tätigkeitsfeld auf Vorstandsebene und ist für die Planung und Steuerung der Digitalen Transformation eines Unternehmens verantwortlich. Das Marketing-Magazin „absatzwirtschaft“ geht in seiner aktuellen Ausgabe der Frage nach, ob die Digitalexperten ihren Marketingkollegen in Sachen Innovation, Glamour und Einfluss den Rang ablaufen. Dazu hat sie mich in meiner Eigenschaft als Präsident des Marketing Clubs Trier-Luxemburg befragt, wo ich das Marketing in der Organisation sehe und was Marketingentscheider tun sollten, um die Relevanz des Marketings für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg sichtbar zu machen?
Ich beobachte, dass manche Marketingentscheider bei dem Thema Digitalisierung und der Transformation im Unternehmen vor Ideenreichtum sprühen. Andere fühlen sich mit der Digitalisierung überfordert. Beiden fehlt es allerdings an der Methodik und offen ausgesprochen auch an der Zeit, eine digitale Agenda zu konzipieren und diese nach innen und außen reibungsarm und nachhaltig erfolgreich umzusetzen.
Meiner Meinung nach kann der CDO hier neue Impulse und Veränderungen besser & schneller anstoßen und durchsetzen. Denn als Mitglied des Vorstands hat er den nötigen Respekt und muss nicht auf die althergebrachten Strukturen und Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. Einem Marketer würde hier das Standing fehlen, insbesondere da der Vertrieb auch eine gewichtige Mitsprache hat. Genauso fehl am Platze wäre es, den IT-Leiter mit der Digitalisierung zu betrauen.
Daher ist es umso wichtiger, dass der CDO eine sehr enge Zusammenarbeit mit Marketing, Vertrieb und IT pflegt und diese mit im Digitalisierungs-Stab sitzen. Die digitale Transformation ist ein langfristiges dynamisches Projekt und deswegen sollten möglichst viele Stakeholder mit am Tisch sitzen.
Also ein klares Votum für diese neue Aufgabe im Vorstand! Marketingentscheider sollten auf die neue Schnittstelle zum Vorstand vertrauen und ihre Ideen gemeinsam mit dem CDO anstoßen!
Quelle: absatzwirtschaft, Ausgabe 12/2018