
Das Internet hat nicht das Direct-to-Consumer-Geschäft (d2c) erfunden, aber viele erfolgreiche Hersteller sind im und durch das Internet groß geworden, die direkt an ihre Kunden verkaufen. Sie brauchen keinen Großhändler oder Händler. Der Hersteller agiert gleichfalls als Verkäufer. Ein klassisches Vertriebsnetz ist überflüssig. Die Gewinnmarge kann voll eingestrichen werden. Der Markenaufbau ist effizienter und eine eigene Kundenbeziehung kann angekurbelt werden. Die sogenannte „Old Economy“ liebäugelt deshalb seit Jahren mit dem d2c-Geschäft, seitdem sich das Internet zu einem nicht mehr zu vernachlässigenden Vertriebskanal entwickelt hat. Doch die ständige Angst überwiegt, der Handel könnte die Produkte aus Verärgerung auslisten.
Der „Tanz mit dem Teufel“
Während es tatsächlich noch vor Jahren ein „Tanz mit dem Teufel“ gewesen wäre, ist spätestens seit der coronabedingten Schließung des Einzelhandels das Direct-to-Consumer-Geschäft als eines der wichtigsten Strategieziele der Hersteller ausgerufen worden. Bis 2025 planen alle großen Markenhersteller wie beispielsweise adidas 50 Prozent ihres Umsatzes durch ihre Webshops direkt mit dem Verbraucher zu generieren.
Pro und Kontra Direct-to-Consumer
Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand: Dafür spricht mehr oder andere sofort lieferbare Produkte anbieten zu können. Konsumenten fühlen sich per se beim Hersteller besser aufgehoben und glauben, einen besseren Preis durch den Wegfall von Händlerprovisionen erhalten zu haben. Der stationäre Handel, ist sein Verkauf nicht gerade von Corona eingeschränkt, bietet dagegen eine schnelle Erreichbarkeit seiner Einkaufsläden, ein besseres Einkaufserlebnis und noch dazu ein ganzheitliches Sortiment. Logistisch ist er seit Jahrzehnten top aufgestellt und weiß, was Automatisierung bedeutet und vor allem wie sein Kunde tickt.
Fazit: Jetzt starten
Direct-to-Consumer ist in aller Munde und die erste Wahl für Start-ups, einen teuren Markenaufbau, langwierige Produktlistung und das Teilen seiner Gewinnmargen zu umgehen. Für traditionelle Unternehmen birgt die Umstellung eine große Gefahr. Denn bislang haben diese Unternehmen keine Erfahrung im Kundenendgeschäft gesammelt. Der Direktkontakt zum Verbraucher stellt eine eigene Disziplin dar, die es sich erst einmal anzueignen gilt. Auch der Direktversand zum Verbraucher, die Retourenquote und das Kundenbeziehungsmanagement sind bei Vielen böhmische Dörfer. Doch es gilt: Wer als Hersteller im d2c keine Erfahrung aufbaut, kann schnell weg vom Fenster sein. Auch wenn in vielen Branchen der Internethandel noch Umsätze im einstelligen Bereich ausmacht, ist der Trend unaufhaltsam. Die jährlichen Wachstumszahlen sprechen für sich. Ob Abverkauf von Restanten oder seinen Kunden ein Vollsortiment bieten zu können, die Erfahrung eines eigenen Vertriebskanals Internet ist unbezahlbar und kann mit Onlinemarketing beliebig skaliert werden. – Warten Sie nicht mehr, starten Sie jetzt!
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