16.04.2015

Fünf Trends vom digitalen Wirtschaftssystem zur Wir-Ökonomie

Grafik: Netzversteher

Erfolgreiche Unternehmen arbeiten künftig nicht mehr als isolierte Organisationen, sondern als Teil einer digitalen „Wir-Ökonomie“. Das ist das Ergebnis der Accenture-Stude „Technology Vision 2015″, zu der 2.000 IT- und Business-Entscheidern befragt und 100 Experteninterviews durchgeführt worden sind. Die Wir-Ökonomie basiert auf digitalen Plattformen und vernetzten Systeme, die die bisherigen Grenzen unterschiedlicher Industriezweige verschwimmen lassen. Accenture spricht in der „Technology Vision 2015“ von einer 180-Grad-Wendung in der Art wie wir arbeiten und leben.

Fünf Trends vom digitalen Wirtschaftssystem zur Wir-Ökonomie

Für Unternehmen ist es jetzt an der Zeit, ihren Platz im neuen Ökosystem zu finden.

„Zuletzt konnten wir noch beobachten, wie große Unternehmen durch Digitalisierung Prozesse und Transaktionen beschleunigten und enger an Geschäftspartner und Kunden herangerückt sind“, sagt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland. Nun aber gelte, dass jedes Business ein digitales ist. Mit digitaler DNA ausgestattet, gehe es jetzt darum, sich in größere digitale Ökosysteme zu bewegen und die nächste Generation an Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen zu entwickeln.

Das Ergebnis der Accenture-Studie erkennt fünf Trends:

1.) Das „Internet of Me“: Leben in einer hochgradig personalisierten Welt. Vernetzte Autos, vernetzte Fernseher und vernetzte Wearables liefern Daten über die persönliche Erlebniswelt der Nutzer. Daraus können Unternehmen hochgradig personalisierte Angebote entwickeln.

2.) Das „Internet der Dinge“ ermöglicht bereits das Zusammenspiel von Sensoren und Produkten. Künftig geht es nicht mehr darum, Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen, sondern die Ergebnisse, die das Zusammenspiel von Hard- und Software möglich machen.

3.) Plattform-basierte Unternehmen profitieren stärker von der Digitalisierung als andere, wobei der Schlüssel auch hier wieder in der Integration digitaler Business-Partner liegt. Cloud und mobile IT eröffnen neue Möglichkeiten für Industrie-übergreifende Kooperationen und bestimmen die Konkurrenzfähigkeit.

4.) Intelligente Unternehmen: Big Data und Fortschritte bei Rechenleistung, Data Science und kognitiven Technologien werden es künftig Maschinen ermöglichen, bessere Entscheidungen finden

5.) Belegschaft der Zukunft: Zusammenarbeit an der Mensch-Maschine-Schnittstelle. Schon jetzt befähigt die Technologie immer mehr Sachbearbeiter zu Aufgaben, die vormals IT-Fachleute ausgeführt haben.

„Erfolgreiche Entscheider konzentrieren sich künftig nicht mehr allein auf das interne Potenzial ihres Unternehmens. Sie richten den Blick auch nach außen, um Teil eines digitalen Ökosystems mit den richtigen Partnern zu werden“, sagt Frank Riemensperger. Es entstünden neue, digitale Kontrollpunkte, die nicht mehr den Internetgiganten überlassen werden sollten. Für Unternehmen sei es jetzt an der Zeit, ihren Platz im neuen Ökosystem zu finden. Nur so werde die deutsche Industrie ihre starke Position im globalen Wettbewerb behaupten, wenn nicht sogar ausbauen können.

Internet-Experte Thomas Stiren kann die fünf Trends aus der Accenture nur bestätigen: „Wearables, Internet of Things, mobile Kommunikation, Big-Data und Social Enterprise sind die Schlagworte der kommenden Jahre. Nur wenn Unternehmen in diesen Bereichen aktiv werden, sind sie wettbewerbsfähig“, so der Internet-Unternehmer. So sind die Punkte für Stiren ein Innovationsgarant: „Die Integration dieser Punkte in die Unternehmensstrategie fördert neue Ideen und Erfindungen“, so Stiren.