Generative KI: Deep Dive mit Philipp „Pip“ Klöckner auf der OMR

Beim diesjährigen OMR-Festival haben mich viele Speaker fasziniert. Besonders beeindruckte mich die Keynote von Philipp Klöckner, welche die Teilnehmer nicht nur informierte, sondern auch tief bewegte. Seine Rede war gespickt mit faszinierenden Einblicken, überraschenden Fakten und wertvollen Empfehlungen zum Thema generativer Künstlicher Intelligenz (generative AI).

Hier sind die wichtigsten Learnings aus seinem Vortrag:

1. Investitionen in Generative AI übertreffen Silicon Valley
   
   Klöckner begann seine Präsentation mit einer beeindruckenden Statistik: Die Investitionen großer Konzerne in generative AI übertreffen die gesamten Investitionen der Silicon Valley VC-Szene. Diese Unternehmen, darunter Microsoft, haben ein starkes Interesse daran, AI-Technologien voranzutreiben, da sie durch den Einsatz eigener Datacenter enorm profitieren.
2. Der Aufstieg von AI im Unternehmenssektor
   
   Im Vergleich zum Vorjahr, als das Hauptthema Effizienz war, sprechen mittlerweile jedes dritte Unternehmen in ihren Quartalsergebnissen über AI. Ein deutlicher Trendwechsel, der zeigt, wie zentral AI in der heutigen Wirtschaft geworden ist.
3. Effizienzsteigerung durch Entlassungen und AI
   
   Unternehmen wie Google und Meta haben ihre Effizienz massiv gesteigert, indem sie einerseits Mitarbeiter entlassen und andererseits AI-Technologien implementiert haben. Google konnte seinen Rohertrag pro Mitarbeiter von 750.000 auf über eine Million Dollar steigern, während Meta diesen sogar verdoppelte.
4. Peak AI und der Hype Cycle
   
   Scott Galloway und Gartner prognostizieren, dass wir den Höhepunkt des AI-Hypes erreicht haben. Das bedeutet, dass nach dem aktuellen Höhepunkt eine Phase der Ernüchterung folgen könnte, bevor die tatsächliche Nutzung und Anwendung von AI in der breiten Masse erfolgt.
5. Real World Use Cases und AI-Anwendungen
   
   Klöckner präsentierte beeindruckende Beispiele, wie Unternehmen AI bereits erfolgreich einsetzen. Klarna hat 700 Jobs im Callcenter durch einen Chat-Agenten ersetzt, Zoom spart monatlich 400.000 Stunden im Callcenter, und über 1,3 Millionen Entwickler nutzen den GitHub Copilot von Microsoft.
6. Die Zukunft der AI: Ein Blick auf die Marktprognosen
   
   Laut Bloomberg könnte der Markt für generative AI bis 2030 auf 900 Milliarden Dollar anwachsen. Dabei werden die sogenannten Foundation Models und Large Language Models (LLMs) eine zentrale Rolle spielen. Diese Modelle werden immer besser und schneller, und es gibt bereits zahlreiche Modelle auf dem Markt, die sich gegenseitig übertreffen.
7. Herausforderungen der AI-Entwicklung
   
   Eine der größten Herausforderungen der AI-Entwicklung ist die Hardware. Der neueste Nvidia-Chip hat die Performance in nur zwei Jahren um das Fünffache gesteigert. Zudem investiert jedes große Tech-Unternehmen in eigene Chips, um im AI-Rennen mithalten zu können.
8. Exklusive Daten als wertvollste Ressource
   
   Klöckner betonte die Bedeutung exklusiver Daten für den zukünftigen Erfolg von AI. Firmen, die über einzigartige Datensätze verfügen, werden im Vorteil sein. Ein weiteres Problem, das Klöckner anspricht, ist das sogenannte „Habsburger Problem“: Wenn AI-Modelle nur noch auf generierten Daten trainiert werden, könnte es zu einer Inzucht der Daten kommen, die die Qualität der Ergebnisse mindert.
9. Der Energiehunger von AI
   
   Ein zentrales Thema war der immense Energieverbrauch von AI. Klöckner wies darauf hin, dass AI und Krypto derzeit etwa 2 % des weltweiten Stromverbrauchs ausmachen, was in den nächsten Jahren auf über 10 % ansteigen könnte. Er unterstrich die Notwendigkeit, grüne Energielösungen zu finden, um diesen Bedarf zu decken.
10. Die Rolle von Open Source in der AI-Entwicklung
    
    Obwohl OpenAI eine der verschlossensten Firmen ist, gibt es viele Open-Source-Alternativen, die beachtliche Fortschritte machen. Klöckner hob hervor, dass Open-Source-Modelle wie Mistral und LLaMA von Meta eine wichtige Rolle spielen, um die AI-Entwicklung für alle zugänglich zu machen.
11. Die Zukunft von AI in Deutschland
    
    Deutschland verfügt über eine hohe Anzahl gut qualifizierter Entwickler, die hervorragend für die Entwicklung von AI-Technologien geeignet sind. Klöckner appellierte an die deutsche Tech-Community, diese Ressourcen zu nutzen, um eigenständige und souveräne AI-Modelle zu entwickeln.

Die Keynote von Philipp Klöckner war ein eindrucksvoller Überblick über den aktuellen Stand und die Zukunft der generativen AI. Sie zeigte nicht nur die enormen Potenziale, sondern auch die Herausforderungen und Verantwortungen, die mit dieser Technologie einhergehen.

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