Reaktive Programmierung

Die reaktive Programmierung (englisch: reactive programming) verändert die professionelle Entwicklung von Web-Anwendungen. Eine halbe Dekade nach seiner Erfindung werden immer mehr Portale reaktiv programmiert, was positive Vorteile bei einem schnellen Aufbau der Website und aktueller Inhalte wie z. B. einem Newsfeed oder der bekannten Timeline in Sozialen Netzwerken sowie bei einem einheitlichen Programmcode für alle Ausgabegeräte (Desktopcomputer, Tablet, Smartphone, App etc.) hat.

Spannendste Entwicklung seit Jahren

Die zwei bekanntesten reaktiven Programmierbibliotheken (Fachbegriff: Framework) sind Facebook react und Google angluar. Für das Fachmagazin heise online ist „das Thema Reactive“ schon im Erfindungsjahr 2013 „en vogue“, und für die Redaktion des t3n-Magazin gilt es heute als eine der spannendsten Entwicklungen im Bereich der Programmierung in den letzten Jahre.

Synergien zwischen Off- und Online sowie Websites und Apps

Reaktive Programmierung bietet des Weiteren entscheidende Vorteile bei der Nutzung mobiler Webanwendungen als sogenannte „Progressive Web Apps“ (PWA): Die Webseiten fungieren gleichfalls als Apps, müssen jedoch nicht mehr über die Appstores aktualisiert werden. Damit sind sie auch über die Suchmaschinen erstmalig auffindbar. Die Nutzererfahrung (Fachbegriff: User Experience) ist ähnlich wie bei normalen Apps (Fachbegriff: native Apps). Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass Webseiten sogar künftig offline bereitgestellt werden können.

WordPress wird reaktiv

Auch das weltweit am häufigsten eingesetzte Webcontent-Management-System, WordPress, hat in seiner aktuellen Version erste Entwicklungsumgebungen auf react umgestellt. So steht ein komplett neu programmierter Seiteneditor namens Gutenberg zur Verfügung, der erste Vorteile für eine performantere Seitengestaltung und -ausgabe nutzt. Doch so ganz reaktiv ist Umstellung noch nicht. Die hochgepriesene Abwärtskompatibilität macht WordPress zu schaffen. Im professionellen Bereich verbreitet sich daher zunehmend die sogenannte kopflose Programmierung („headless programming“). Die Eingabe erfolgt weiterhin über das Grundsystem WordPress. Die Darstellung der Internetseiten (Frontend) geschieht allerdings über neue Headless-Frameworks, die per Schnittstellen (programmiersprachlich als API bezeichnet) sich die Inhalte abholen.

Die Schnellen fressen die Langsamen

So können wir gespannt sein, wie die Entwicklung weitergeht und ob sich ggf. ein neuer Markt „kopfloser Frameworks“ neben den „Altsystemen“ etabliert. Im Internet gilt mehr denn je: Die Schnellen fressen die Langsamen, und schon gibt es die ersten Software-as-a-Service-Angebote, die Headless-Frameworks per Cloud zu mieten. Das Headless-Konzept wird Webshops und Content Management Systeme nachhaltig verändern. Kein Anbieter kommt daran vorbei, eigene Konzepte zu integrieren. Andernfalls treten andere Anbieter auf den Markt, und es könnte für Marktführer wie WordPress & Co. schwierig werden.

Fazit

■ Achten Sie auf die Zukunftsfähigkeit Ihrer Weblösungen und setzen Sie auf reaktive Programmierung und die Vorteile der Headless-Frameworks: Die Performance von System und Ausgabemedium verbessert sich rasant.

■ Reaktive Programmierung hat den großen Vorteil, dass Android- und iOS-Apps zum Großteil mit dem gleichen Code programmiert werden können und damit die hohen Kosten für die Mehrfachentwicklungen entfallen.

■ Nutzen Sie die Vorteile, dass Inhalte und Anwendung gleichzeitig und damit ihre Projekte schneller erstellt werden können.

Ranking

Bezeichnet die Position einer Internetseite in der Ergebnisliste einer Suchmaschine wie z. B. Google.

Retargeting

Als Retargeting oder Remarketing, vom englischen re für „wieder“ und targeting für „(genau) zielend“, bezeichnet man im Onlinemarketing-Bereich ein Verfolgungsverfahren. Hierbei wird der Besucher einer Dienstleistungs- oder Shop-Website markiert und anschließend auf anderen Webseiten mit gezielter Werbung wieder angesprochen. Ziel des Verfahrens ist es, einen Besucher, der bereits ein Interesse für eine Webseite oder ein Produkt gezeigt hat, mit der Penetration der Anzeige für das Produkt oder die Leistung die Werberelevanz und somit die Klick- und Konversionsrate (z. B. Bestellquote) zu steigern.