In der Onlinemarketing-Szene strotzt es nur so von Buzzwords, also neumodischen Fachbegriffen.
Im vergangenen Jahr berichtete ich, dass nur noch von User-Centered-Design gesprochen wird. Webdesign war schon lange nicht mehr ‚en vogue‘. Wie zu befürchten, suchen die ersten keine UX-Designer (User Experience) mehr, sondern hippe UC-Designer. – Nice!
Ohne das Wort „Lifehack“ kommt ebenso kein guter Onlinemarketing-Vortrag mehr aus. Dabei sind nicht nur die praktischen Lebenskniffe gemeint, sondern der Lifehack kann auch eine berufliche oder persönliche Herausforderung sein, die es zu meistern gilt. In diesem Zusammenhang sollte auch die Rede von der „eigenen DNA“ oder der „DNA des Unternehmens“ nicht fehlen. Sonst ist man einfach nicht „trendy“ genug. Und ‚by the way‘: Um uns bildungssprachlich abzugrenzen, sprechen wir bei Influencern nur noch von „Key Opinion Leader“, gerne auch als KOL (natürlich englisch ausgesprochen) abgekürzt.
Für alle, die sich also abheben müssen, hier die ultimativen Top 10 der Buzzwords für 2020.
Es gilt: Manche Pseudo-Modebegriffe hören sich einfach nur schlauer an, manche ergeben keinen Sinn, aber für manche findet sich auch kein gutes deutsches Synonym!
Die Top 10 der Internet-Buzzwords 2020
1. Lifehack (englisch ausgesprochen)
… wird für praktische Tipps, Strategien oder als Synonym für berufliche oder persönliche „Challenges“ verwendet und sollen das Leben einfacher machen.
2. DNA
… bezeichnet grundsätzlich die Erbanlagen des Menschen. Von der DNA wird aber auch gesprochen, wie ein Unternehmen oder man selber geprägt wurde und/oder „tickt“.
3. Engagement (englisch ausgesprochen)
… bitte auch unbedingt englisch auszusprechen! Ohne Engagement geht in der Welt der Influencer gar nichts und bedeutet, dass Fans, Follower und Zuschauer zur Interaktion bewegt werden müssen. Heißt: Liken, teilen, kommentieren, kaufen, E-Mail-Adresse abgreifen usw.
4. Customer Centricity (englisch ausgesprochen)
… verlangt in Service, Nutzerführung und Design eine bedingungslose Kundenorientierung.
5. Social Engineering (englisch ausgesprochen)
… meint das Abgreifen z. B. von Kontodaten durch das Vorgeben von falschen Identitäten und Tatsachen.
6. JOMO
… ist die Abkürzung für Joy of Missing Out, also die Freude etwas – in diesem Fall – in den sozialen Netzwerken zu verpassen. Es handelt sich um eine Gegenbewegung zur Fear of Missing Out, der Angst etwas zu verpassen.
7. Grinders (englisch ausgesprochen)
… oder Bodyhacker werden Menschen genannt, die sich selber kybernetische Geräte wie z. B. ein RFID-Chip zum Öffnen von Türen implantieren.
8. App-, Klick-, Ghost- oder Cloudworker
… bezeichnet Menschen, die ihr Einkommen über Apps oder durch Onlinetätigkeiten in der Cloud generieren. Sie arbeiten als Taxifahrer bei UBER, vermieten Wohnungen über airbnb, trainieren Künstliche Intelligenz-Anwendungen usw.
9. Digital Twin (englisch ausgesprochen)
… ist der digitale Zwilling eines materiellen oder immateriellen Objekts aus der real existierenden Welt. Vor allem als Simulationsmodell bietet es enorme Vorteile.
10. Memes (englisch ausgesprochen)
… sind Bilder oder Videoclips, die sich aufgrund ihrer Originalität schnell über Messengerprogramme wie WhatsApp oder Social-Media-Netzwerke verbreiten.
Das sind die aktuellen Buzzs. Stopp! Eines habe ich noch vergessen, das „Camilla-Syndrom“. „Manche Männer kommen nach Hause und reden erst mal mit Alexa, nicht mit der Ehefrau. Das erzeugt Probleme.“ Und was hat das mit Camilla zu tun?! Na, einfach: Alexa ist wie damals bei Charles und Diana die Dritte in der Beziehung, so das nach Oona Horx-Strathern benannte Syndrom. 🙂
Gesamtliste: Top 20 der Internet-Buzzwords 2020
1. Lifehack
2. DNA
3. Engagement
4. Customer Centricity
5. Social Engineering
6. JOMO/Digital Detox
7. Grinders
8. App-, Klick-, Ghost- oder Cloudworker
9. Digital Twin
10. Memes
11. Instawalk
12. Digitaler Nomade
13. Immersiv
14. Grinders
15. V(oice)-Commerce
16. Phygital
17. Disruptiv
18. Edge Computing
19. KPI
20. Legal Tech
Quelle: netzversteher.de
Archiv: Internet-Buzzwords 2010er