
Eine neue Bewegung aus den USA schwappt derzeit nach Deutschland über und verändert das klassische E-Mail-Marketing in den kommenden Jahren. „Hyper personalization“ lautet das neue Buzzword und besagt nichts anderes, als dass E-Mailings noch individueller auf den Kunden zugeschnitten werden müssen.
Die Begrüßungsformel mit dem richtigen Namen gehört seit langem zum guten Ton. Abonnenten einschlägiger Newsletter kennen schon lange die auf ihr Kauf- und Suchverhalten abgestimmten Produktempfehlungen. „Es ist fachlich belegt, dass Personalisierung von Mails zu höheren Öffnungsraten und entsprechenden Leads führt. Hyper personalization geht noch einen Schritt weiter und liefert dem potentiellen Kunden echte Mehrwerte“, spricht der Onlinemarketing-Spezialist Thomas Stiren aus der Praxis.
Sein Kollege Vignesh Subramanyan hat dazu drei große Bereiche definiert, die Unternehmen zur Umsetzung von Hyperpersonalisierung nutzen sollten: Erstens das soziale Zuhören, zweitens eine gute Datenanalyse und drittens die zielgruppenspezifische Umsetzung der Inhalte.
Das Zuhören ist für Subramanyan sehr wichtig. Unternehmen sollten die Vorlieben, Abneigungen, Probleme und Herausforderungen ihrer Kunden kennen und persönlich ermitteln. Durch das Verständnis werde der Blick auf die Schwachstellen im Einkaufszyklus geschärft. „Verkaufen Sie nicht Ihre Produkte, sondern zielen Sie darauf ab, Vertrauen bei Ihren Kunden aufzubauen“, betont er. Internet-Experten Thomas Stiren empfiehlt dazu einen guten Texter an der Hand zu haben, der die Ergebnisse des sozialen Zuhörens mit der richtigen Empathie zu Wort bringt.
Voraussetzung für den neuesten Onlinemarketing-Trend, der Individualisierung und Personalisierung vereint, sind leistungsstarke CRM-Systeme, die möglichst viele persönliche Kundendaten und sozialen Essenzen speichern und optimal mit dem Newslettersystem verbinden. Mit der richtigen „hyperpersonalisierten“ Inhaltserstellung werden die Kundenerwartungen übertroffen. Sympathie und Vertrauen zum Produkt und Unternehmen steigen. „So wird der Kunde in seiner Lebenslage richtig abgeholt: Die richtige Botschaft zur richtigen Zeit an die richtige Person“, empfiehlt Stiren.
Die Auswirkungen von Hyperpersonalisierung sind weitreichend. Es könnte die nächste Welle von Innovation für Online-Unternehmen werden und sich nicht nur auf den Bereich des E-Mail-Marketings begrenzen. Der Erfolg spricht bereits für sich: „Höhere Klickraten und engagiertere Kunden bringen höhere Chancen auf Folgeaufträge und höhere Absatzmengen“, ist sich der Onlinemarketer sicher.