13.12.2021

„Quick-Commerce“ – Die Just-in-time-Lieferdienste kommen

gorillas.ioFoto: gorillas.io

Sie heißen Gorillas, Flink, Knuspr … und liefern Einkäufe in wenigen Minuten nach Hause. Die sogenannten Quick-Service-Anbieter stehen für das Shopping der Zukunft. Online bestellt, sofort geliefert und zu Supermarkt-Preisen. So oder so ähnlich heißen die Claims der Just-in-time-Lieferdienste. Die Bekanntesten ihrer Spezies sind die Gorillas aus Berlin. Mittlerweile findet man sie in fast allen großen Metropolen. Ihr Markenzeichen: Lieferung binnen 10 Minuten, frisch, mit dem Fahrrad und, wo es nur geht, green.

Hohe Wachstumsraten bei Quick-Commerce

Ist das der Durchbruch für Lebensmittel-Lieferdienste? Noch spielen die Umsätze im gesamten Markt des Lebensmitteleinzelhandels noch keine veritable Rolle. Doch aufgepasst. Die jährlichen Wachstumszahlen zwischen 20 und 30 Prozent deuten in eine Richtung: Nach oben. Ist das also die Zukunft des Shoppings? Das Ende der klassischen Supermärkte?! Werden künftig Quick-Shopper dominieren, die Lieferdienste der Hauptbestellkanal werden und die stationären Supermärkte sterben?

Erlebnisshopping versus Homeshopping

Der Benefit der Quick-Service-Anbieter bietet neben einem gängigen Sortiment starke regionale Marken. Alle setzen zudem auf Nachhaltigkeit, fairen Handel und eine saubere Ökobilanz. Und das ganze just-in-time! Doch der Deutsche liebt seinen Einkauf im Supermarkt. Es wird laut Studie sogar als sehr angenehme Beschäftigung empfunden, die ruhig ein wenig länger dauern kann. Die Supermärkte tun einiges, um genau dieses Einkaufserlebnis zu bieten und ihr Sortiment mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Diese Erlebnisshopper werden weiterhin ihre Einkaufszeremonie huldigen.

Wann kommt das „Predictive Buying“

Längst arbeiten künstliche Intelligenz und Maschine Learning an Kundenprofilen und Clustern das Einkaufsverhalten. Im elektronischen Handel können die Daten noch besser zugeordnet werden. Hier weiß der E-Commerce bereits längst, welche Produkte der Kunde bevorzugt. Predictive Buying lautet das Schlagwort in der Lebensmittelbranche, das sich der algorithmischen Verbraucheranalyse widmet und die künftigen Kaufmuster liefert. Voraussagende Analyseprogramme sagen mit hoher Wahrscheinlichkeit den Produktwunsch voraus. Amazon hat bereits vor vielen Jahren diesen Bereich begründet, in dem es ankündigte, ihren Kunden ihre Ware vorausschauend mit der Möglichkeit des kostenlosen Rückversands zuzusenden.

Die Conclusio

Wie auch immer die weitere Entwicklung ist. Quick Shopping liegt voll im Trend. Schneller kann man selber nicht einkaufen. Die gewonnene Lebenszeit wird gegen eine – noch relativ geringe – Lieferpauschale gerne bezahlt. Die Beteiligungen großer deutscher Familienunternehmen an den Quick-Service-Anbietern zeigt, dass sie den Anschluss an den neuen Markt nicht verpassen wollen. Viele werden weiterhin das Shoppen als Freizeitbeschäftigung sehen und sich auf das Einkaufserlebnis freuen. Doch die junge Generation, die immer kurzfristiger ihr Essverhalten plant, dürfte die hybriden Angebote von Gorillas & Co. noch stärker in Zukunft nutzen.

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