11.04.2023

Talkrunde über Möglichkeiten und Herausforderungen von ChatGPT

Judith HolthausenFoto: Judith Holthausen

Heute Abend fand eine Marketing Club-Veranstaltung statt, bei der vier Experten zu einer Talkrunde zum Thema ChatGPT eingeladen waren. ChatGPT bzw. das Unternehmen OpenAI ist in aller Munde. Seit Dezember 2022 verändert die generative KI die Werbebranche. Die Vortragenden, Fachleute aus Marketing, Vertrieb und Wissenschaft, diskutierten ausführlich über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT in verschiedenen Bereichen.

Thomas Stiren, Co-Founder der rdts AG, brillierte in seiner Rolle als Onlinemarketer. Eindrucksvoll demonstrierte er, wie sich die Texterstellung für die Verbesserung des Suchmaschinenmarketings mit Hilfe von ChatGPT verändert hat. Dank ChatGPT kann man geeignete Themen nach zuvor identifizierten Kundengruppen clustern und diese dann Suchmaschinen-gerecht ausformulieren. Dabei werden 1.500 Wörter, drei Zwischenüberschriften und ein Block mit Aufzählungspunkten verwendet. Diese Methode habe sich bereits in vielen Unternehmen als Alternative zu Textagenturen bewährt und erfreue sich immer größerer Beliebtheit. Auch das Erstellen von KI-Fotos sei mittlerweile eine Alternative zu Stockfotos.

Axel Kalenborn, Wirtschaftsinformatik-Professor an der Uni Trier, berichtete darüber, wie ChatGPT für die Evaluierung von Programmcode oder das Finden von Syntaxfehlern eingesetzt werden kann. ChatGPT habe eine beeindruckende Fähigkeit, komplexe Daten zu analysieren und Muster zu erkennen, was es zu einem wertvollen Tool für viele Branchen und die deutsche Wirtschaft mache.

Lukas Achterberg, E-Commerce-Spezialist und Inhaber der covered media GmbH, konnte ebenfalls positive Beispiele aus Kundensicht bei der Erstellung von Produkttexten sowie bei der Texterstellung und des Korrektorats für die Inhalte von Onboardingvideos nennen. ChatGPT sei in der Lage, Texte in verschiedenen Sprachen und Stilen zu generieren und könne somit Unternehmen bei der Professionalisierung ihrer Inhalte unterstützen.

Robert Knaus, Marketing-Manager bei Luxfit, schwärmte von seinem Einsatz von ChatGPT zur Erstellung von Instagram- und Facebook-Posts. ChatGPT könne aufgrund seiner Fähigkeit, menschenähnliche Sprache zu generieren, sehr nützlich bei der Erstellung von Social-Media-Posts sein. Auch hier habe sich ChatGPT als effektives Werkzeug für die Generierung von Inhalten bewährt.

Grafik: Netzversteher
Von links: Robert Knaus und Thomas Stiren (Foto: Judith Holthausen)

Während die Zukunft von ChatGPT als positives Werkzeug bewertet wurde, warnten auch Teilnehmer vor ungeklärten Rechtsfragen im Bereich des Urheberrechts, aber auch einer möglichen Verselbständigung der KI. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Technologie in Zukunft weiterentwickeln wird und wie man mit den ethischen und rechtlichen Fragen, die mit dem Einsatz von KI verbunden sind, umgehen wird.

Insgesamt war die Talkrunde, moderiert von Marketing-Club-Vorstandsmitglied Kathrin Firsching, eine informative und spannende Diskussion über die Möglichkeiten und Herausforderungen von ChatGPT. Die Experten waren sich einig, dass ChatGPT eine vielversprechende Technologie mit großem Potenzial ist, die viele Branchen in Zukunft revolutionieren und vor allem „weiße Berufe“ maßgeblich verändern könnte.

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