Es gibt eine ungeschriebene Regel in der digitalen Welt: Sobald die Eltern eine Plattform nutzen, suchen die Jüngeren nach neuen digitalen Zufluchtsorten. So war es bei Facebook, als Eltern begannen, ihre Kinder als „Freunde“ hinzuzufügen, woraufhin die Jugendlichen zu Instagram abwanderten. Nun zeigt sich jedoch ein neuer Trend: „Weiße Männer“ würde die Generation Z (GenZ) sie nennen, Menschen also älterer Natur und sogar ehemalige Politiker entdecken TikTok für sich.
Gerhard Schröder, Heino und Roland Kaiser
Seit dem letzten Wochenende zählt auch Gerhard Schröder, unser ehemaliger Bundeskanzler, zu den Nutzern von TikTok. Und er ist nicht allein. Persönlichkeiten wie Roland Kaiser und Heino sind ebenfalls seit kurzem auf der Plattform vertreten. „Hallo, ich bin jetzt auch auf TikTok“ ist oft ihre Begrüßungsphrase im ersten Video. TikTok scheint also nicht mehr nur ein Spielplatz für die GenZ zu sein.
Die GenZ, bekannt für ihre schwer fassbaren Medienkonsumgewohnheiten, hat traditionelle Kanäle hinter sich gelassen. Marken, Unternehmen und öffentliche Figuren, die sie erreichen wollen, wenden sich daher TikTok zu.
TikTok und die Politik
Doch nicht nur Künstler und Prominente tummeln sich dort. Auch Politiker wie EU-Ratspräsidentin Katarina Barley nutzen die Plattform. Sie spricht über den Digital Service Act und verspricht, dass Nutzer nun mehr Kontrolle über das haben, was sie sehen. Doch hat die Politik TikTok wirklich verstanden? Die Möglichkeit, Algorithmen ein- oder auszuschalten, zeugt von einem grundlegenden Missverständnis der Funktionsweise der Plattform. Die Anpassungsfähigkeit von TikTok und seine Fähigkeit, Content zu kuratieren, der genau auf den einzelnen Nutzer zugeschnitten ist, macht es gerade zu einem so packenden und interessanten Tool.
Das Thema Trolle
Die dunkleren Aspekte von TikTok dürfen jedoch nicht außer Acht gelassen werden, auch wenn sie alle sozialen Medien betreffen. Es wird kolportiert, dass Länder wie China und Russland, sowie bestimmte politische Gruppierungen, die Algorithmen von TikTok manipulieren. Das Phänomen der „Trolle“ zeigt, wie einflussreich solche Plattformen geworden sind. Es ist essenziell, wachsam zu bleiben und Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.
Das Phänomen TikTok
Ich persönlich bin von Anfang an bei TikTok dabei und betrachte es als mein Hauptnetzwerk. TikTok gibt oft den Ton an, dem Instagram und Facebook folgen. Ich sehe viele Parallelen zwischen TikToks Anfängen und denen von Facebook. Die Plattform ist dynamisch, und oft erhalte ich Branchen-Insides, lange bevor sie im Mainstream-Journalismus auftauchen. Es ist jedoch wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und kritisch zu bleiben und vor allem jungen Leuten eine kritische Medienrezeption nahe zu bringen. Wenn auch die Elterngeneration bald in die TikTok-Welt eintaucht, wird es Zeit für das nächste „Big Thing“ in der sozialen Netzwerklandschaft.
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Zusammenfassung:
1. Sobald ältere Generationen, einschließlich ehemaliger Politiker und Prominenter, soziale Plattformen nutzen, suchen jüngere Nutzer nach neuen digitalen Orten.
2. Die GenZ hat herkömmliche Medienkanäle aufgegeben, weshalb Marken und Persönlichkeiten, die diese Zielgruppe ansprechen möchten, sich vermehrt TikTok zuwenden.
3. Obwohl Politiker wie EU-Ratspräsidentin Katarina Barley TikTok nutzen, um über Themen wie den Digital Service Act zu sprechen, scheinen sie die Plattform und ihre Funktionsweise nicht vollständig zu verstehen.
4. Trotz seiner Popularität gibt es Bedenken hinsichtlich der kritisch zu beobachtenden Aspekte von TikTok, insbesondere in Bezug auf mögliche Manipulationen der Algorithmen durch bestimmte Länder , politische Gruppen sowie TikTok selbst, um die Nutzungsdauer für potenzielle Werbetreibende zu erhöhen.
5. Obwohl TikTok eine führende Rolle im Bereich der sozialen Medien spielt und Trends setzt, ist es entscheidend, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und insbesondere jüngeren Nutzern beizubringen, Medieninhalte kritisch zu betrachten.