#greeninternet – Das Internet grüner machen

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Foto: netzversteher

Achtung: Durch das Aufrufen einer Internetseite verbrauchen Sie 5 Gramm CO2. – Nun bedroht auch das Internet durch seinen CO2-Ausstoß die Umwelt. Zumindest in Deutschland. Während andere Länder das Thema #greeninternet noch nicht auf der Agenda haben, nutzen Stromkonzerne, Rechenzentren und Webhoster es für ihre Public Relation und besetzen das Thema #greeninternet. Tue Gutes und sprich darüber. Ein deutscher Stromriese initiiert deshalb den #greeninternetday. Der Tenor der Kampagne: Aufmerksam machen, Aufklären und, wie gesagt, in eigener Sache werben. Andere unterstellen ihnen das Greenwashing, also aus PR-Zwecken sich ein grünes Mäntelchen umhängen zu wollen. Dazu passt auch der Slogan des Esseners Energiedienstleisters: „Wir machen das Internet grüner.“ Am besagten #greeninternetday, natürlich mit eigens kreiertem Hashtag, haben sie (mehr oder weniger) bekannte Künstler und Influencer für ihre Kampagne gewinnen können, ihre Social Kanäle einen Tag nicht zu nutzen und das auch von ihren Fans und Followern zu verlangen. „Einen Tag offline. Don’t watch, don’t post.“

Das Internet steht am Pranger

Die Energiebilanz durch die Internetnutzung koste Energie und komme oft nicht aus erneuerbaren Energien, so der Stromkonzern. Das Thema ist seit dem Hype um die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hip. Auch EU-Kommissarin Margrethe Vestager warnt vor dem enormen Energiebedarf des Internets, besonders bei den energieintensiven Internetstreaming-Diensten wie Netflix, Youtube usw.

Digitale Nutzung schlimmer als Fliegen

Der BUND hat dazu interessante Zahlen recherchiert und anschauliche Zahlenspiele angestellt. So wäre das Internet der sechstgrößte Stromkonsument auf dem Planeten. Digitale Technologien seien aktuell für 3,7 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich – das seien lt. dem Stromhersteller mehr als der internationale Flugverkehr verursache. Allerdings entfallen ganze 80 Prozent auf Video-Streaming. Video-on-Demand allein erzeuge dabei so viel Treibhausgas wie ganz Chile (über 100 Megatonnen CO2 pro Jahr), so E.ON. Durch die Einführung von 5G könnten nach ihren Berechnungen bis zu 3,8 Milliarden Kilowattstunden zusätzlich anfallen. – Zahlen, die es tatsächlich in sich haben. Über dem Stromverbrauch, den die Kryptowährungen Bitcoin beim Schürfen ihrer digitalen Münzen erzeugt, ganz zu schweigen. 22 Mio. Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr berechnet das Wissenschaftsmagazin „Joule“. Das sei der Stromverbrauch in etwa von Singapur mit ihren rund 6 Millionen Einwohnern. „Der Energieverbrauch der Kryptowährung sei wahnsinnig“, konstatiert Elon Musk.

Wie geht es weiter?

Die Kryptowährung verbieten?! Das Internet abschalten?! … Das wollen der BUND und andere Aktivisten jedoch nicht. Deutsche Rechenzentren sollten mehr grünen Strom beziehen. Auch das Nutzen der Abwärme und ein besseres Energiemanagement werden propagiert. Bislang verwendeten nur knapp 20 Prozent der weltweiten Rechenzentren ihrer Abwärme weiter. Der Branchenverband Bitkom fordert deshalb die Förderung von Investitionen in diesem Bereich. Abwärme müsse wirtschaftlich attraktiver angeboten werden. Zu dem Themenfeld hat die Bitkom einen fast 90-seitigen Leitfaden „Energieeffizienz in Rechenzentren“ herausgegeben. Auch die ZDF-Doku „Stromfresser Internet“ zeigt auf, wie die Umweltprobleme, die der Betrieb des Internets verursacht, zu lösen wäre.

Das Internet steht am Pranger

Die Energiebilanz durch die Internetnutzung koste Energie und komme oft nicht aus erneuerbaren Energien, so E.ON. Das Thema ist seit dem Hype um die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hip. Auch EU-Kommissarin Margrethe Vestager warnt vor dem enormen Energiebedarf des Internets, besonders bei den energieintensiven Internetstreaming-Diensten wie Netflix, Youtube usw.

Digitale Nutzung schlimmer als Fliegen

Der BUND hat dazu interessante Zahlen recherchiert und anschauliche Zahlenspiele angestellt. So wäre das Internet der sechstgrößte Stromkonsument auf dem Planeten. Digitale Technologien seien aktuell für 3,7 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich – das seien lt. dem Stromhersteller mehr als der internationale Flugverkehr verursache. Allerdings entfallen ganze 80 Prozent auf Video-Streaming. Video-on-Demand allein erzeuge dabei so viel Treibhausgas wie ganz Chile (über 100 Megatonnen CO2 pro Jahr), so E.ON. Durch die Einführung von 5G könnten nach ihren Berechnungen bis zu 3,8 Milliarden Kilowattstunden zusätzlich anfallen. – Zahlen, die es tatsächlich in sich haben.

Wie geht es weiter?

Das Internet abschalten?! … Das wollen der BUND und Kampagnenführer E.ON nicht. Letzterer will aber mehr grünen Strom an deutsche Rechenzentren liefern. Auch das Nutzen der Abwärme und ein besseres Energiemanagement werden propagiert. Bislang verwendeten nur knapp 20 Prozent der weltweiten Rechenzentren ihrer Abwärme weiter. Der Branchenverband Bitkom fordert deshalb die Förderung von Investitionen in diesem Bereich. Abwärme müsse wirtschaftlich attraktiver angeboten werden. Zu dem Themenfeld hat die Bitkom einen fast 90-seitigen Leitfaden „Energieeffizienz in Rechenzentren“ herausgegeben. Auch die ZDF-Doku „Stromfresser Internet“ zeigt auf, wie die Umweltprobleme, die der Betrieb des Internets verursacht, zu lösen wäre.

Internetnutzung umweltfreundlicher gestalten

Und wie können wir als Privatpersonen unsere Internetnutzung umweltfreundlicher gestalten? Linnea Harris, freiberufliche Journalistin bei EcoWatch, hat ein paar wertvolle Tipps zur Reduzierung unseres digitalen CO2-Fußabruckes herausgebracht. Ihr Appell zum „Green Internet“ und Schutz unseres Klimas in sechs Punkten:

1. Elektroschrott reduzieren
– Smartphones und Computer länger einsetzen
– Nutzen Sie kostenlose Reparaturanleitungen
– Verkaufen oder spenden Sie alte Geräte
– Elektroschrott zum Recycling abgeben

2. Ausschalten
– Geräte ausschalten, wenn sie nicht in Gebrauch sind.
– Bildschirm auf 70 % dimmen
– Ladegeräte, Fernsehgeräte und Desktop-Computer ausstecken

3. Cloud-Speicherplatz entrümpeln
– Regelmäßig Dateien löschen, die Sie nicht mehr benötigen werden
– Daten lokal speichern, auf die nicht so oft zugriffen wird
– Auf echte grüne Cloud-Anbieter achten (100 % Naturstrom)

4. Unnötiges Streaming einschränken
– Unnötiges Streaming einschränken
– Videos beim Verlassen des Raumes pausieren
– Registerkarten mit Background-Videowerbung schließen

5. Bewusster mailen
– Unnötige E-Mails vermeiden
– Kollegen im Büro persönlich aufsuchen
– Alte E-Mails löschen

6. Strom aus erneuerbaren Energien beziehen

Jeder kann mit kleinen Maßnahmen zu einem #greeninternet beitragen. Und zum Stichwort „Grüner suchen“: Mit der alternativen Suchmaschine Ecosia, einem ehemaligen Berliner Start-Up, werden übrigens die Einnahmen aus den Suchanfragen darauf verwendet, um Bäume zu pflanzen – immerhin schon über 100 Millionen.

Sich einschränken ist ein Ansatz, aber genau so engagiert sollte weiter nach technischen Lösungen gesucht werden, um – energetisch sinnvoll – CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen oder zu recyceln.

By the way: Zum Betrieb der netzversteher-Blogs nutze ich einen Anbieter, der seine Energie aus 100 % erneuerbaren Quellen bezieht.

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